Wenn wir von Tinglayan sprechen, so meinen wir damit eine Gemeinschaft von 5 Ortschaften mit insgesamt etwa 5000 Einwohnern, die dem Stamm der Kalingas angehören. Die Dörfer liegen umgeben von Bergen in einem fruchtbaren Flusstal. Von der 5 Fahrstunden entfernten Provinzhauptstadt führt eine unbefestigte, nicht zu allen Jahreszeiten befahrbare Straße durch das Tal. Auf dieser abenteuerlichen Straße verkehren täglich etwa 3 Minibusse und 6 bis 8 Großtaxis, Privatautos gibt es so gut wie gar nicht - unsere Verkehrsprobleme sind daher dort unbekannt. Für uns in Deutschland nahezu unvorstellbar ist das Alltagsleben in der Region. Die Menschen oder besser gesagt, die Familien wohnen in einfachen Häusern, erbaut aus Betonpfosten, Holz und Wellblech. Mehrere Brunnen im Dorf übernehmen die Rolle der zentralen Wasserversorgung, und daneben gibt es noch den Fluss, das große Badezimmer für alle. Mit der seit 2004 installierten Stromversorgung werden hauptsächlich einfache Lichtquellen betrieben.
Ein Dorf der Dorfgemeinschaft von Tinglayan.
Die Menschen arbeiten größtenteils in der Landwirtschaft als Selbstversorger, nur wenige arbeiten in verschiedenen Berufen beim Staat. Im Terrassenanbau wird das Hauptnahrungsmittel Reis gepflanzt, auch wachsen in der Region Kaffee, Tabak und alle Arten von Gemüse. Reichhaltig ist das Angebot an Früchten wie Ananas, Bananen, Mango, Papaya und vieles mehr. Zu besonderen Anlässen werden Haustiere geschlachtet, wobei durchaus auch ein Wasserbüffel oder ein Hund auf dem Speiseplan stehen kann. Von besonderer Bedeutung ist die Missionsstation, die die einzige Schule in der Gegend betreibt. Die 6-jährige staatliche Hauptschule kostet kein Schulgeld, im Gegensatz zur sich daran anschließenden privaten High School (entspricht in etwa unserer Realschule). Diese High School unterrichtet zur Zeit in 6 Klassen insgesamt rund 360 Schüler, wobei allen Schülern aus Tinglayan (über 300 ) der Schulbesuch durch das Sponsoring der Philippinen-Hilfe überhaupt erst ermöglicht wird. Die übrigen Schüler kommen aus anderen Dörfern.